Alle global agierenden Technologiekonzerne setzen auf Start Ups und investieren in das Venture Management und den Erwerb von Start Ups jedes Jahr hunderte Millionen Euro. Ziel ist es, auf die Zukunft einer Welt mit künstlicher Intelligenz umfassend und wettbewerbsfähig vorbereitet zu sein. Auch der Mittelstand geht vermehrt diesen Weg. Der Grund ist, dass immer mehr funktionale Anforderungen und digitale Geschäftsmodelle ohne die Zukunftstechnologien der künstlichen Intelligenz nicht mehr wirtschaftlich oder überhaupt nicht mehr darstellbar sind. KI-Kompetenz selbst aufzubauen ist oft aus Kostengrüden nicht sinnvoll machbar, viele entscheidende Technologielösungen sind ohnehin bereits im Markt vorhanden. Die Kunst ist, das richtige Start Up zu finden, das eine passende KI-Technologielösung für eine gegebene funktionale Anforderung anbieten kann.
Kompetenzzentren und Venture Management Abteilungen zur Identifikation und Integration von Start Ups leisten sich üblicherweise nur Konzerne. Dr. Thomas Wenzel, KI-Berater und seit 2018 Kooperationspartner der Atero Consult GmbH, kennt den Markt. Zwölf Jahre hat er bei Siemens ein solches Zentrum aufgebaut. Seit 2012 vernetzt der promovierte Ingenieur mit seiner eigenen Firma „Startup to Corporate“ Gründer von KI Start Ups mit Unternehmen, damit Mittelständler den technischen Anschluss halten. Ziel ist immer eine deutliche Effizienzsteigerung. Das heißt, Kosteneinsparungen bis zu 90 Prozent. Es werden Experten benötigt, die das spezifische Potential einer KI-Technologie kennen, das Ingenieurswissen zur Bewertung und Entwicklung mitbringen und kreativ sind. Ein Entwicklungsingenieur in einem Unternehmen, das KI-Lösungen sucht, kennt viele konventionelle Lösungen, aber nicht die tausenden, potenziell disruptiven KI-Lösungen auch möglicherweise ganz anderer Branchen im Markt. Atero Consult arbeitet daher eng und direkt mit den Entwicklerteams der Produktentwicklungsprojekte zusammen, für die KI-Technologielösungen gesucht werden.
Gute Ideen haben alle Start Ups. Durch seriöses Arbeiten und Branchenoffenheit werden Startups aber erst attraktiv. Glück gehört auch dazu. Gerade die Gründer, die noch keine klare Anwendung formuliert haben, sind interessant. Die Firma muss präzise darstellen können, welche Technologie sie beherrscht. Es werden in der Regel unter einer Millionen Tech Start Ups 100 ausgewählt, aus denen das passende selektiert wird.
Aber für die erfolgreiche Nutzung der immer bedeutender werden KI-Technologielösungen der Start Ups müssen etablierte Unternehmen die funktionalen Anforderungen ihrer Marktsegmente genau kennen und ein Gefühl dafür entwickeln, an welchen Stellen konventionelle Technologielösungen durch KI-Technologielösungen ersetzt werden können oder immer häufiger auch ersetzt werden müssen, um zukunftsfähig und wettbewerbsfähig zu bleiben. Hierzu ist ein straffes Technologiemanagement mit digitalen Entwicklungsprozessen, virtuellem Engineering und einer geeigneten agilen Führung zusammen mit einer innovationsorientierten Organisationsstruktur unverzichtbare Voraussetzung.
Und eine Erkenntnis ist ebenso bedeutend: die
Gründermentalität der Start Ups und die etablierten und finanzstarken
Innovationsabteilungen der suchenden Unternehmen ergänzen sich häufig synergetisch
und erfolgreich, wenn gegenseitig für die jeweils andere Unternehmenskultur Offenheit
gegeben ist. Eine vollständige Integration des Start Ups in die etablierte Organisation
ist häufig kontraproduktiv, weil der Gründergeist und die wertvolle Garagenmentalität
behindert wird, die gerade auch etablierte Innovationsabteilungen im Sinne von
Innovationsimpulsen positiv befeuern kann. Wer in der Lage ist, auf Basis agiler
Managementprinzipien zusammenzuarbeiten, kann auf die enge Integration des Start
Ups zum Vorteil der ungestörten Innovationsleistung verzichten. Das gilt vor
allem auch dann, wenn das Start Up vollständig erworben und als
Tochterunternehmen aufgestellt wird.